Stottern Erwachsener = mutlos?

  • von Thomas Friedrich Spemann (Psychotherapeut HPG)
  • 18 Feb., 2018

Stottern Erwachsener = Gewohnheit & fehlende Courage

Stottern hat ganz viel mit Gewohnheit und fehlender Courage zu tun.

Was ist damit gemeint?

Das junge Kind hat angefangen zu stottern. Die damit zusammenhängenden Ängste wurden zur Gewohnheit. Der Stotterer – pars pro toto auch die Stotterinnen – fährt alle Antennen nach außen, nimmt sich kaum noch wahr, legt alle Kraft in die Bewältigung des Sprechaktes und ist unkonzentriert hinsichtlich des Sprechinhaltes, der Botschaft – auf die es letztlich allein ankommt.

Dahinter steht nach meiner Beobachtung die fehlende Courage, sich zu sich selbst zu bekennen, das „Maul aufzumachen“ und zu sagen, was man selbst will. Es könnte ja Kritik aufkommen, Strafen erteilt werden. Diese Courage konnte das Kind in seiner höchst verletzlichen Situation nicht aufbringen; es erlebte, zumindest subjektiv, höchste Gefahr.

Als Erwachsener kann der Stotterer dies jedoch lernen. „Standing tall – stehe aufrecht, mach das Maul auf, sag das, was Du wirklich meinst!“ – dies ist der Imperativ, den der Stotterer verinnerlichen und umsetzen lernen muss, will er nicht mehr stottern.

Es gibt drei mögliche Reaktionen auf Außenreize: „fight, flight oder freeze“. In den drei möglichen Reaktionen auf Außenreize entscheidet sich der Stotterer gewohnheitsmäßig für flight (Flucht) oder freeze (stottern). Sein Ziel: Er muss kämpfen lernen, für sich, für seine Position. Das hat mit Courage zu tun. Mit authentischem Verhalten.

Insoweit mangelt es dem Stotterer auf einer tieferen Ebene tatsächlich an Mut, an Courage. Der Therapeut muss dem Stotterer diese Courage nahebringen. Und mit ihm üben. Im therapeutischen Gespräch ist dabei zu klären, wieso es für das Kind vorteilhaft war, sich in das Stottern zu flüchten und wieso es für den Erwachsenen sinnlos ist, diese alten Mechanismen aufrecht zu erhalten. Wie gesagt: es geht um den Inhalt des Gesprochenen, nicht um den Sprechfluss.

Sobald der Stotterer dies erkennt, hat er den ersten Schritt von vielen getan, um zu einem stotterfreien Leben zu gelangen. Dabei unterstütze ich meine Klientinnen und Klienten (http://www.erwachsen-ohne-stottern.de). Die von mir angebotene Therapie hilft im ersten Jahr, auf den eigenen Weg zu kommen. Später kommen nur noch vereinzelt Stunden zur Reflexion der erreichten Erfolge hinzu.

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