Mehr Courage einüben, bitte!

  • von Thomas Friedrich Spemann (Psychotherapeut HPG)
  • 24 Feb., 2018

Stottern = mutlos?

Stottern hat viel mit fehlender Courage und mit Gewohnheit zu tun. Was ist damit gemeint? Das junge Kind hat angefangen zu stottern. Die damit zusammenhängenden Ängste wurden zur Gewohnheit. Der stotternde Mensch fährt alle Antennen nach außen, nimmt sich kaum wahr, legt alle Kraft in die Bewältigung des Sprechaktes (Sprechflusses) und ist vollkommen unkonzentriert hinsichtlich des Sprechinhaltes, der Botschaft – auf die es letztlich allein ankommt.

Dahinter steht nach meiner Beobachtung die fehlende Courage, sich zu sich selbst zu bekennen: das „Sag, was Du denkst“ und zu sagen, was man selbst will. Es könnte Kritik aufkommen, könnten Strafen verhängt werden. Die notwendige Courage konnte das Kind in seiner höchst verletzlichen Situation nicht aufbringen; es erlebte, zumindest subjektiv, höchste Gefahr.

Als Erwachsener kann der Stotterer diese Courage lernen. „Standing tall – stehe aufrecht, mach den Mund auf, sag das, was Du wirklich meinst!“ – dies ist der Imperativ, den der Stotterer verinnerlichen und umsetzen lernen muss, will er nicht mehr stottern.

Es gibt drei mögliche Reaktionen auf Außenreize: „fight, flight oder freeze“. In den drei möglichen Reaktionen auf Außenreize, in der jeweiligen Situation entscheidet sich der Stotterer gewohnheitsmäßig für flight (Flucht) oder freeze (Stottern). Will der stotternde Mensch sein Stottern lassen, muss er sein bisheriges Ziel in der bestimmten Situation verändern: Er muss kämpfen lernen, für sich, für seine Position. Das hat mit Courage zu tun. Mit authentischem Verhalten.

Insoweit mangelt es dem erwachsenen Stotterer tatsächlich an Mut, an Courage. Der Therapeut muss dem Stotterer diese Courage nahebringen. Und mit ihm üben. Im therapeutischen Gespräch ist dabei zu klären, wieso es für das Kind vorteilhaft war, sich in das Stottern zu flüchten und wieso es für den Erwachsenen sinnlos ist, diese alten Mechanismen aufrecht zu erhalten. Wie gesagt: es geht um den Inhalt des Gesprochenen, nicht um den Sprechfluss. Sobald der Stotterer dies erkennt, hat er den ersten Schritt von vielen getan, um zu einem stotterfreien Leben zu gelangen. Dabei unterstützt Spemanns© Stotterer Coaching und Therapie mit dem Ziel: erwachsen-ohne-stottern.

Es gibt noch weitere Schritte zu einem authentischen, stotterfreien Leben. Dazu gehört es, sich in vielfältigen Aspekten von der Umwelt abzugrenzen. Darauf wird in weiteren Blogbeiträgen eingegangen werden.

von Patricia Spemann-Nagel 11. April 2022
Mit diesem Wegweiser, gerade erschienen auf dem deutschen Markt, beschreibe ich den Weg, den mir mein Mann, Thomas Spemann, geschildert hat und den er gegangen ist zu einem mittlerweile jahrzehntelang stotterfreien Leben.
von Thomas Spemann, Stotterertherapeut, Heilpraktiker (nur Psychotherapie), HypnoCoach - selbst Stotterer von 3 bis 27 6. Oktober 2019
Sein psychogenes Stottern verlieren bedeutet seine Persönlichkeit zu entwickeln. Das ist der höchst wirksame Kern von Spemanns® Stotterertherapie.
von Thomas Spemann (Heilpraktiker Psychotherapie, Stotterertherapeut) 2. Oktober 2019
Die meisten Stotterer (Frau & Mann) meinen, sich vor bestimmten Buchstaben ängstigen zu müssen ("Buchstabentick"). Diese Angst lässt sich lösen.
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Der Beitrag beschreibt ein Fallbeispiel und erklärt, wie es möglich ist, zu einem stotterfreien Leben zu kommen. Für Männer und Frauen über 18 Jahre.
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Neues Stotterer-Coaching nach Spemanns® für erwachsene Stotterer. Authentizität, authentisches Leben als Lösung anstatt Arbeiten am Symptom. Es geht darum, couragiert sein Leben in die eigene Hand zu nehmen. Psychogenes Stottern Erwachsener ist ein Symptom für ein bislang nicht-authentisch gelebtes leben. Insoweit enthält der Blogbeitrag betreffend erwachsener Stotterer Kritik an der Fluency speaking-Methode und Logopädie.
von Thomas Spemann (Coach, Psychotherapeut HPG, Zertifizierter Mediator) 4. August 2018
Der Beitrag schildert, dass es Stotterer selbst in der Hand haben, ihr Stottern aufzugeben und öffentlich, mit Freude, zu sprechen. Dabei hilft den Interessierten das Businesscoaching von Spemanns®.
von Thomas Spemann, Psychotherapeut (HPG) - Die Bulldogge unter den Personal Coaches® 24. Mai 2018
Über die Hilfe zur Selbsthilfe für ein Leben ohne Stottern
von Thomas Friedrich Spemann (Psychotherapeut HPG) 19. April 2018
Dieser Blogbeitrag beschreibt als Überblick das Ziel von Spemanns(R) Kurztherapie für stotternde Erwachsene.
von Thomas Friedrich Spemann (Psychotherapeut HPG) 3. April 2018
Es berichtet von einem Stammtisch für Hochsensible und den Parallelen zwischen Hochsensiblen und Stotterern.
von Thomas Friedrich Spemann (Psychotherapeut HPG) 15. März 2018
Der Beitrag beschäftigt sich mit Prof. Wendlandt, seinem Buch "Abenteuer Stottern" und mit der Frage, ob eine Verbesserung des Symptoms des Stotterns ein Behandlungserfolg ist. Oder ob nur das Wegkommen vom Stottern, also eine Heilung der psychischen Krankheit und damit auch der sprachlichen Auffälligkeit, letzlich als Behandlungserfolg gewertet werden sollte.
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